Samstag 26st, Februar 3:15:34 Am

Shadowiii3 |
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26 jaar vrouw, Krabbe |
am Rhein, Germany |
Marathi(Fließend), Urdu(Mittlere), Englisch(Anlasser) |
Spediteur, Kosmetika |
ID: 2446337839 |
Freunde: rgledhill, Brady_Gregory, opopopop0, catmom04 |
Details | |
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Sex | Frau |
Kinder | Nein |
Höhe | 176 cm |
Status | Aktiver Look |
Bildung | Höhere Bildung |
Rauchen | Ja |
Trinken | Nein |
Kommunikation | |
Name | Marion |
Profil anzeigen: | 9949 |
Telefon: | +4930765-651-71 |
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Beschreibung:
Ein Gastbeitrag von Tanja Roos. Sie hat ihre Eltern früh und kurz nacheinander verloren. Mittlerweile ist sie selbst Mutter zweier Söhne Jonathan 2 Jahre und Victor 5 Monate und lebt glücklich verheiratet in München. Ist Überleben die einzige Möglichkeit nach dem Tod der Eltern oder ist ein erfülltes, glückliches und erfolgreiches Leben möglich? Meine Eltern sind beide tot.
Meine Mama ist innerhalb von drei Monaten an einer aggressiven Form der Leukämie gestorben. Die Diagnose kam kurz nach meinem Sie war 44, wunderschön und mitten im Leben, wie wir dachten. Mein Papa hat sich sieben Jahre später das Leben genommen. Er hat sich vor einen Zug gelegt, in unserem Heimatort im Salzburger Land. An einem strahlend schönen Herbsttag. Blauer Himmel und Sonnenschein.
Direkt am Bahnhof. Wenn ich davon erzähle, bekomme ich meistens wenig Fragen dazu — Menschen meiden häufig das Thema Tod und Selbstmord sowieso. Menschen wollen sich wohl ungern mit der Endlichkeit ihrs Lebens beschäftigen. Wir wissen so vieles und können fast alles berechnen, aber der Tod und das Danach bleibt ein einziges Mysterium.
Auf einmal ist man erwachsen. Der eigene Tod rückt näher. Das Kind-Sein ist zu Ende. Für immer. Man hat immer zwei Möglichkeiten, wenn man Leid erfährt: daran zu Grunde zu gehen oder sich weiterzuentwickeln. Trauma oder Transformation. Ich habe Weiterentwicklung gewählt und möchte Menschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, ein kleiner Trost und ein Lichtblick sein. Als meine Mama am Dezember kurz vor Weihnachten gestorben ist, ist eine Welt für mich zusammengebrochen.
Sie war nicht nur meine Mama, sondern auch meine engste Vertrauensperson und beste Freundin. Durch die Chemotherapie war ihr Körper sehr geschwächt und als sie dann eine Lungenentzündung bekommen hat, wurde sie immer schwächer und in einen Tiefschlaf versetzt. Als wir zu ihr ins Krankenhaus kamen, war sie schon auf der Intensivstation, nicht mehr ansprechbar.
Meine wunderschöne Mama krank und schwach mit Glatze und Schläuchen im Mund. Angeschlossen an Geräte, lag sie blass und regungslos da. Ihr Anblick — ein Schock. Meine Schwester, mein Papa und ich waren die nächsten Tage und Nächte rund um die Uhr bei ihr. Es war als würde der Boden unter mir weggerissen. Ich konnte nichts mehr essen und trinken.
Mir war kotzübel. An diese Tage vor dem Dezember werde ich mich mein ganzes Leben erinnern. Das Hoffen an ein Wunder. Das krampfhafte Festhalten am Leben meiner Mama. Das nicht glauben wollen. Die Fassungslosigkeit. Die Taubheit und lähmende Angst. Ich streichelte sie, sagte ihr hunderte Male wie sehr ich sie liebe und dass sie auf keinen Fall sterben darf.
Brach in Tränen aus. Immer wieder. Ihr Tod war keine Option für mich. Sie durfte nicht sterben. Nicht so. Nicht so früh. Nicht auf diese Art. Ich hatte mich nicht mal von ihr verabschiedet. Nicht mehr mit ihr gesprochen. Beim letzten Telefonat mit ihr hab ich mich über meinen Mathelehrer aufgeregt — das durfte nicht unser letztes Gespräch sein! Sie starb am Dezember Wir waren alle bei ihr. Der Arzt meinte sie kämpfte schon Tage wie eine Spitzensportlerin, aber jetzt sei sie hirntot.
Nach und nach versagte ein Organ nach dem anderen. Seine Worte waren wie Messerstiche. Die Diagnose Leukämie kam vor drei Monaten und jetzt war sie tot. Drei Monate!! Fuck you life! Immer und immer wieder. Du bist meine Mama. Ich brauche dich. Bleib da. Bleib bei mir. Irgendwann bekam ich Beruhigungstabletten. Alles was danach kam war wie ein verschwommener schlechter Horrorfilm.
Begräbnis organisieren, tausend Beileidsbekundungen, Anrufe,…Danach Stille und eine Trauer so stark, dass ich glaubte selber zu sterben. Es war die schlimmste Zeit meines Lebens. Meinen Papa so traurig und hilflos zu sehen, brach mir das Herz. Über ein Jahr hatte ich jede Nacht stundenlange Heulkrämpfe. Ich vermisste sie so sehr.
Ich klammerte mich an diese lebhaften Erinnerungen und holte sie immer wieder hoch. Ich war so traurig, dass ich sie nie wieder würde umarmen, sehen und hören können. Nie wieder mit ihr lachen. Ihr nie wieder was erzählen oder sie um Rat fragen. Sie würde mich nie als erwachsene Frau erleben. Es wollte nicht in meinen Kopf gehen. Diese Endgültigkeit. Dazwischen war ich mega wütend. Auf sie, dass sie gestorben ist. Auf die Ärzte. Auf meinen Papa.
Auf das ganze Universum. Ich fand das Leben ist hart und ungerecht. Ich war über Jahre abwechselnd traurig und wütend über den Tod meiner Mama. Ihr Tod hat alles überschattet. Ich fühlte mich im Stich gelassen. Am Anfang waren die Erinnerungen an sie ganz präsent — dann wurden sie immer schwächer. Auch der Schmerz veränderte sich.
Die Abstände, in denen ich traurig war, wurden jedoch grösser — wenn ich jedoch traurig war, dann so stark wie am ersten Tag danach. Nach und nach wurden auch diese Wellen schwächer. Jeder geht anders mit einer solchen Erfahrung um. Ich habe mich in die Arbeit gestürzt. Zuerst ins Abi, dann in mein Studium und dann in mein Unternehmen. Am Ich habe mit meinem Papa telefoniert, ihm gesagt, dass ich eine Wohnung in München gefunden hätte und ihn gefragt, ob er mir nächste Woche beim Umzug hilft.